Nach einem ‚besseren Selbstbewusstsein‘ wird oft verlangt. Vielen gilt es als der Schlüssel zur Lösung ihrer Probleme. Doch leider weiß man nicht, wie man rasch dazu kommen kann. Das angestrengte ‚positive Denken‘ hilft nur minuten- oder vielleicht stundenweise, das innerliche Aufsagen ‚vernünftiger Sätze‘ lässt die eigenen Gefühle unverändert. Was nun? Vielleicht weiß der Therapeut, wie man zu einem ‚besseren Selbstbewusstsein‘ kommen kann. Doch meist ist etwas anderes damit gemeint, das mit den psychologischen Begriffen ‚Selbstsicherheit‘ und ‚Selbstwirksamkeit‘ treffender ausgedrückt ist. Mehr über ‚Selbstsicherheit‘, ‚Selbstwirksamkeit‘, ‚Selbstbewustsein‘ und ‚Selbstvertrauen‘ lesen Sie hier >> [Selbstbewusstsein]
Texte
Soziale Ängste und Soziale Phobien
Angst vor Vorträgen, vorm Zittern, vorm Schwitzen, vor Konferenzen, vor Präsentationen, vorm Halten von Reden, vor Parties, vor diversen gesellschaftlichen Anlässen … diese Ängste scheinen in den letzten Jahren angewachsen zu sein. Die von Jedem zu beobachtenenden gesellschaftlichen Veränderungen schaffen dafür einen sich ausbreitenden Nährboden: Verlust sozialer Eingebundenheit, vielfache Jobwechsel, hoher Leistungsdruck, Arbeitsverträge mit kurzer Laufzeit, Anspruch auf ununterbrochene Fitness, der Drang zu Selbstpräsentationen von der allerbesten Seite und sich wiederholenden Außendarstellungen vom Allerfeinsten. Die Kehrseite ist die psychische Isolation von Individuen, die sich oft nur noch vorkommen wie eine gläserne Kugel, die durch das gesellschaftliche Weltall driftet. Manche Medien treiben die Polarisierung von Männlichkeits- und Weiblichkeitsbildern voran, die Schönheitschirurgie befindet sich wohl im Aufschwung und die Fitness-Präparate-Hersteller verzeichen gute Umsätze. Nicht vergessen werden darf der im Heimlichen wachsende Konsum von Drogen, die die geistige Leistungsfähigkeit steigern sollen. Die Jungen laufen überwiegend mit zugestöpselten Ohren durch die Gegend, und starren, jeden Blickkontakt vermeidend, auf ein paar Quadratzentimeter Touchscreen. Im Strudel der Veränderungen bleiben Einige mit Burnout auf der Strecke und Manche kommen noch nicht mal an den Start, sie entwickeln eine massive Sozialangst. Mehr darüber lesen Sie hier >> [Soziale Phobien]
Angst und Panik
Plötzliches Herzrasen, Schweißausbruch, Schwindelgefühle, Todesangst sind die prägnanten Symptome einer Panikattacke. Die Diagnose einer Panikstörung wird meist erst nach einer Reihe von Arztbesuchen gestellt, die ohne medizinischen Befund enden. Dann beginnen die Vermutungen, woran es liegen könnte, dass die Panik auftritt. Schnell ist die Vorstellung vom ‚Stress‘ und von der ‚Überlastung‘ bei der Hand. Doch stimmt das so? Ist es nicht eher so, dass die Panik virulent wird, wenn man sich in einer ruhigen Phase des Alltags befindet, in der der beklagte ‚Stress‘ eine Pause einlegt? Die Panik ist zwar eine blitzschnelle Stressreaktion, doch sie tritt (meistens) nicht mitten im Alltagsstress auf und folglich ist sie auch nicht die Fortsetzung des Alltagstresses. Mehr darüber lesen Sie hier >> [Angst und Panik]
Kognitive Therapie
Kognitive Therapie zielt auf die Korrektur automatischer Gedankenabläufe ab, die – halb bemerkt, halb von selbst – insbesondere bei depressiven und angstgetriebenen Störungen auftreten. Inhaltlich geht es dabei überwiegend um negative Selbstbewertungen, selbstbezogene Versagenszuschreibungen, übertriebene Verallgemeinerungen von einzelnen Erlebnissen und zukunftsbezogene Schwarzmalerei. In dem ’noch vernünftigen Winkel‘ ihres Selbstbewusstseins wissen die Betroffenen meist selbst, dass das, was der Gedankenstrom ausmalt, so nicht zutreffend ist, aber der Einfluss der damit einher strömenden Gefühle reisst einem innerlich in einen Abwärtsstrudel. Wenn ‚logisches Gegendenken‘ helfen würde, wäre eine Therapie nicht nötig. Kognitive Therapie ist also keine logische Kur des falschen Denkens, die ein Therapeut an einem problematischen Kopf vornimmt. Eher ist sie ein systematisch angeleitetes Ausprobieren von veränderten Sichtweisen, Erkennen anderer Zusammenhänge und Überprüfen von Annahmen in der Lebenspraxis. Hierfür gibt es eine Vielzahl sogenannter ‚Skills‘ oder ‚Techniken‘. Ziel ist keine abstrakte Erkenntnis, sondern ein gefühltes und gelebtes ‚Es geht mir besser!‘, begleitet von einer wachsenden Selbstakzeptanz. Mehr dazu lesen Sie hier >> [Kognitive Therapie]
Hypnose und Hypnotherapie
„Mein Mann hat nach einem Unfall einen Tinnitus bekommen. Hilft da Hypnose?“ „Ich habe seit 20 Jahren einen Kontrollzwang, nichts hat wirklich geholfen, kann mir Hypnose helfen?“ „Ich komme morgens ganz schlecht aus dem Bett und habe tagsüber keine Energie. Außerdem möchte ich am besten vielleicht auch mit dem Rauchen aufhören. Können Sie das mit Hypnose machen?“
Das sind drei Beispiele aus der Vielzahl der Anfragen; sie sind typisch: Immer wieder geht es um das „Weg-Hypnotisieren“. Gelegentlich auch mal um das „Dazu-Hypnotisieren“. In meiner Praxis wird aber Psychotherapie gemacht, auch Hypnotherapie, d.i. die Auseinandersetzung mit sich, seinem Leben, seinem Lebensentwürfen, seinen Lebenszielen, seiner Vergangenheit, seinen Familienmitgliedern und seinen Beschwerden. Schnellkuren mittels Hypnose funktionieren erfahrungsgemäß eher schlecht und sind, falls es doch mal gelingt, meist von kurzer Dauer; dann kehren die Beschwerden zurück. Über mein Verständnis von Hypnotherapie lesen Sie hier >>[Hypnotherapie]